Stimulation durch Musik im Mutterleib

Bei der Frage nach dem Nutzen von Musik für ein ungeborenes Kind scheiden sich die Geister. So ist unklar, ob die durch den Körper der Schwangeren gedämpfte Musik den Fötus überhaupt erreicht und falls ja, welche Musik denn für ein noch nicht geborenes Kind günstig ist.

Für ein musikalisches Empfinden sprechen Beobachtungen von Müttern, die Reaktionen ihres Kindes im Mutterleib auf Musik erzählen. Einige Mütter sind überzeugt davon, dass das Kind den Rhythmus der Musik aufgenommen hätte und mit synchronen Bewegungen auf die Beschallung reagiert hätte.

Im geschützten Dunkel der Schwangeren bildet das Baby als erstes Sinnesorgan das Ohr aus, das bereis sehr früh, etwa im vierten Monat der Schwangerschaft, vollständig entwickelt ist. Die ersten Reize, die das Ungeborene von der Welt außerhalb des Körpers der Mutter empfängt, sind daher akustischer Natur. Auch wissenschaftliche Untersuchungsergebnisse deuten darauf hin, dass die Beobachtungen der Mütter auf echte Reaktionen des Kindes zurückzuführen sind. Denn erste Messungen Anfang der 1980er-Jahre hatten gezeigt, dass bestimmte Klangfolgen zu Reaktionen im Gehirn des Babys führen.

Genau wie Musik dringt natürlich auch Lärm zu einem Ungeborenen vor. Empfohlen wird daher, ein Baby nicht durch zu viel Lärm einer Stresssituation auszusetzen. Sinnvoll soll es dagegen sein, von Zeit zu Zeit ganz bewusst ruhige und melodische Musik aufzunehmen, sozusagen gemeinsam mit dem Kind. Welche Musik das ist, ist nicht wesentlich, wichtig ist vor allem, dass die Mutter die Musik genießt. Allerdings sollte auf sehr harte und aggressionsfördernde Musik verzichtet werden. Ob die immer wieder empfohlene klassische Musik dem Kind tatsächlich nützt, ist umstritten, wenn die Mutter der Klassik partout nichts abgewinnen kann. Denn wie bei vielen anderen Dingen gilt für die Schwangere auch bei der Musik, dass sich ihr Wohlbefinden und ihre Entspannung positiv auf das Kind auswirken werden. Bei der Auswahl von Musik für das Baby sollte also der persönliche Geschmack der Mutter im Vordergrund stehen und nicht in Empfehlungen der oftmals männlichen Musikpädagogen.