Musikförderunterricht für Kleinkinder

Schaut man sich weltweit um, gehört Musik zu den ursprünglichsten Ausdrucksformen der Menschheit. Tiere haben keine Musik, aber jede Kultur, von der wir wissen, erzeugte Töne und sang Lieder. Musik ist unser ureigenstes Erbe. Bereits Babys bekommen Rasseln geschenkt, auf deren Klang sie aufmerksam lauschen. Eltern tanzen mit ihrem Nachwuchs, während das Kleine vor Vergnügen quietscht. Mediziner empfehlen, bereits Ungeborene mit sanften Klängen zu verwöhnen.

Kinder brauchen Musik – und erzeugen sie mit Leidenschaft selbst. Kleinkinder traktieren begeistert ihre ersten Trommeln. Da Musik für das Gehirn wichtig ist, wird Musikförderunterricht bereits für Kleinkinder ab circa drei Jahren empfohlen. Hier lernt das Kind nicht nur einen wichtigen Teil seines kulturellen Erbes und kommt in hautnahe Berührung mit Instrumenten, die es sicher kaum kennt. Hier wird ebenso sein Ohr geschult, der ganze Körper gefordert und das Gehirn in einzigartiger Weise angeregt. Es ist bekannt, dass Glücks- und andere körpereigene Stoffe ausgeschüttet werden, wenn wir Musik hören. Bachs Fuge beispielsweise imitiert den Herzschlag und führt so zur Beruhigung unseres eigenen.

Die Orffschen Instrumente werden glücklicherweise heute spätestens in den Grundschulen eingesetzt: Xylofon, Triangel, Rasseln, Glockenspiel, Tamburin, Trommeln und viele weitere Rhythmusinstrumente. Auch im Kindergarten wird bereits rhythmisches Klatschen mit einfachen Liedtexten kombiniert. Die Kinder bekommen ein Gefühl für ihren Körper und für ihre Stimme. Fantasievolle musikalische Spiele regen außerdem den Geist an. Ganz nebenbei sorgen der Tanz und das Klatschen für Bewegung.

Musikalisch geförderte Kinder sind intelligenter, sagt man. Daneben hat Musik von jeher heilende Wirkungen, denn sie spricht Teile des Gehirns an, die jenseits des Verstandes liegen: die Emotionen. Glücklich also all jene, die Eltern und Großeltern haben, die mit ihnen singen und tanzen. Doch für alle Kinder, auch und gerade behinderte und benachteiligte, ist eine musikalische Früherziehung mit erfahrenen Musikpädagogen und -therapeuten sinnvoll. Stampfen und Klatschen sind elementare Fähigkeiten, die das Kind spielerisch in der Gruppe erlernt. Alle Sinne und deren Koordination werden ebenso gefordert wie das Zusammenspiel in der Gemeinschaft.